Dein Bestes ich

Na, wer erinnert sich noch an seine Neujahrsvorsätze? Ziele sind eben oft
schneller vergessen, als der Schweinehund „Probier’s mal mit Gemütlichkeiti
lüstern kann. Wir haben FFF-Leser getroffen und auf Erfolgskurs gebrach

Mindestens einmal im Jahr setzen wir uns Ziele. Weniger essen, häufiger Sport machen, mehr Zeit für die schönen Dinge nehmen. So was in der Art. Langfristig in die Tat umgesetzt werden traurigerweise die wenigsten Vorhaben. Schuld daran sind gar nicht immer Charakterschwäche oder mangelnde Disziplin. Oft liegt der Hase schon bei der Zielsetzung selbst im Pfeffer, wissen Motivationsexperten wie Christo Förster, Sportwissenschaftler und Autor von „Dein bestes Ich".

Ein Ziel einfach so dahinzusagen, weil es sozial anerkannt ist, ist nicht sehr verbindlich. Oft ist es auch gar nicht das persönliche Ziel, sondern spiegelt Vergleiche mit anderen wider. Dabei wollen wir doch die bestmögliche Version von uns selbst werden. Bewährt hat sich dafür das Formulieren, am besten schriftlich, smarter Ziele. S-m-a-r-t steht für „spezifisch", „messbar", „attraktiv", „realistisch" und „terminiert". Aus „Ich will mich mehr bewegen" wird so: „Ich werde bis zum 1. Mai 2017 locker zehn Kilometer in unter 50 Minuten laufen können." Der vage Traum, an dessen Erfüllung man eigentlich kaum zu glauben wagt, wird plötzlich zum Minivertrag mit sich selbst. Weil das aber ein bisschen zu sehr nach Businessdeals klingt, rückt die emotionale Komponente der Zielsetzung immer mehr in den Fokus der Experten. Sich das Gefühl beim Erreichen des Ziels ganz realistisch auszumalen und so zu tun, als hätte man es bereits verwirklicht, programmiert den Kopf auf Erfolg.

So treffen wir unbewusst Entscheidungen, als wären wir schon längst unser sportlicheres oder gesünderes Ich. Fällt das zwischendurch schwer, weil der Fortschritt stagniert und wir nicht weiterkommen, hilft das Mantra „trust the process". Heißt: Die Erfolgsspur führt eben nicht immer gerade steil nach oben, sondern verläuft hügelig auf und ab. Und viel zu oft werfen wir bei dem ersten

kleinen Ab alle guten Vorsätze über den Haufen - dabei gehören Rückschläge zu jedem Veränderungsprozess.

Auf Facebook hatten wir unsere Follower aufgefordert, ihre Fitnessziele mit uns zu teilen. Fünf von ihnen haben wir dann zum Motivations-Shooting eingeladen: Man sieht auf den Fotos ihre Ziele und/oder Menschen, die diese Ziele schon erreicht haben. Als Ergebnis gibt’s

das Versprechen an das Zukunfts-Ich also abgedruckt in einer Zeitschrift. Was kann verbindlicher sein?

Dabei sind die Ziele ganz verschieden. Die eine steht schon fast an der Zielgeraden und muss nur noch ein paar Muskeln stärken, der andere muss erst wieder vom Couch-Modus auf einen aktiven Lebensstil umschalten. Wäre doch gelacht, wenn unsere Leser das nicht schaffen! Beim Shooting verrieten die Models unseren Protagonisten schon mal ihre besten Praxistipps. Den richtigen, langfristigen Mindset - Erfolg und große Veränderungen sind vor allem Kopfsache - gibt unser Experte für Selbstmotivation und Ziele den Lesern mit auf den Weg. Kann eigentlich nichts schiefgehen!

MUSKELN DRAUF, FETT WEG



Björn (36), Immobilienkaufmann, Greven

„Ich möchte Masse zulegen, aber kein Fett. Mir fehlt der Aha-Effekt von früher, den eine muskulöse Statur bei meinen 1,90 Meter größe auslöst. Bandscheibenvorfälle haben mein Krafttraining lange unterbrochen. Jetzt ist das Problem, dass ich unregelmäßig und wenig esse und am Ende des Tages schlechten gewissens Weight-gainer-Shakes trinke.“

Tipp von Christo: „Deine Stellschraube ist vermutlich die Ernährung. Finde eine alltagstaugliche Strategie. Frag Freunde nach Tipps, lies dich ein, kauf Tupper-Dosen. Greif bei Gemüse, Obst und Eiweiß zu, lass Weizen, Zucker und Backwaren testweise weg. Das könnte , ' deinen Körperfettanteil schon senken.“


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