Bulgakows Bilderkosmos

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Bulgakows Bilderkosmos
Alles fing damit an, dass Christian Gralingen im Radio einen Bericht über die neu

übersetzten frühen Werke des russischen Autors Michail Afanassjewitsch Bulgakow hörte. So wurde Gralingen auf das Buch „Das hündische Herz“ aufmerksam. „Der Inhalt erschien mir herrlich böse und erfrischend modern“, so Gralingen. Einige Wochen spägter erhielt er - zufällig - den Auftrag, das Buch zu illustrieren. Die Arbeit begann er klassisch: in der Bibliothek. „Obwohl mir die russische Avantgarde der frühen 20er Jahre durchaus bekannt war, begriff ich durch die Recherche
erst wieder, mit welchen massiven technischen Neuerungen, gesellschaftlichen Umwälzungen und neuen Ausdrucksmitteln in der Kunst sich die damalige Gesellschaft konfrontiert sah“, so Gralingen. Die Herausforderung war dann, einen Bilderkosmos zu erschaffen, in dem sich sowohl der groteske Stil Bulgakows als auch der Geist einer sich rasant verändernden russischen Gesellschaft widerspiegelt. „Im besten Fall sollte die Illustration ein eigenständiges Element der Geschichte sein, nicht nur bloßes Anhängsel. Sie muss dem Betrachter Türen zu neuen, unbekannten Ebenen des Textes eröffnen“, erklärt Gralingen seine Definition einer guten Illustration. Die Jury lobte seine detaillierten, durch starke Ornamentik geprägten, mit technischen Konstruktionszeichnungen verfeinerten Collagen und krönte seine Illustrationen mit Gold in der Kategorie Buchillustration.



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