VERGLEICHSTEST: Kaufmännische Komplettpakete

Der Trend zur Digitalisierung macht auch vor kaufmännischen Komplettpaketen nicht halt. Für Geschäftsreisende ist das ein Vorteil. Schließlich lassen sich digitale Informationen leichter transportieren. Wir haben uns angesehen, was aktuelle Buchhaltungsprogramme in Sachen Mobilität und elektronische Archivierung auf dem Kasten haben.

Aufträge erfassen, Spontane Investorenfragen beantworten, Gespräche vorbereiten - für viele Geschäftsreisende ist es wichtig, auch unterwegs auf Geschäftsinformationen zuzugreifen. Dank der Digitalisierung lässt sich das einfacher realisieren als jemals zuvor. Inzwischen können selbst Selbstständige und Mitarbeiter kleinerer Unternehmen unterwegs auf Buchungsdaten und digitale Belege zugreifen. Allerdings muss die Unternehmenssoftware darauf technisch ausgerichtet sein - und gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen einhalten.

Lexware financial office 2017

Das kaufmännische Komplettpaket „Lexware financial office 2017" besteht
aus drei Einzellösungen für Finanzbuchhaltung, Lohnabrechnung und Auftragsbearbeitung. Die drei Teilbereiche sind eng miteinander verknüpft. Werden beispielsweise Rechnungen erstellt, landen die dazugehörigen Buchungsdaten automatisch im Buchungsstapel der Finanzbuchhaltung. Belege und Buchungssätze werden nach dem Baukastenprinzip zusammengestellt: Dank zahlreicher Eingabehilfen, wie etwa der Auto-Ver-vollständigen-Funktion, ist das ausgesprochen komfortabel. Eingehende
Belege lassen sich parallel zur Buchungsmaske darstellen und nacheinander abarbeiten. Für Tablets und Smartphones gibt es eine mobile Version, die unterwegs wichtige Geschäftszahlen bereitstellt, Gleichzeitig können Anwender Auftrags- und Stammdaten erfassen.

Sage 50 Standard

Im direkten Vergleich zu „Lexware financial office" fehlt „Sage 50 Standard" die Lohnabrechnung. Mit Blick auf die Kernbereiche Warenwirtschaft und Finanzbuchhaltung liegen beide Kontrahenten jedoch nah beieinander. Auch „Sage 50 Standard" vermittelt Nutzern dank kluger Eingabehilfen ein recht positives Nutzererlebnis. Buchungen und Aufträge lassen sich bequem und effizient erfassen. Dabei weiß die Software mit Detailfunktionen wie etwa der Seriennummernverwaltung zu überzeugen. Das Berichtswesen ist mit Bankenmappe, Kostenstellen- und Kostenträgerauswertungen überdurchschnittlich gut ausgestattet. Auch „Sage 50" archiviert digitale oder gescannte Belege. Was je-doch fehlt, ist ein integrierter Viewer. Die mobile App zur Software ist ausschließlich fürs Smartphone konzipiert.

WISO Mein Büro 365 Standard

„WISO Mein Büro 365 Standard" verbindet kaufmännische Prozesse mit klassischen Office-Funktionen. Neben Auftragsbearbeitung und Buchhaltung gehören beispielsweise auch Textverarbeitung, Kalender oder Dokumenten-verwaltung zum Standardumfang. In puncto Flexibilität hat „Mein Büro" zugelegt: Die mobile Version erlaubt es, unterwegs Geschäftsdaten abzurufen, Angebote und Rechnungen zu erfassen. Sonderbar ist, dass sich keine neuen Kunden oder Interessenten eingeben lassen. In Sachen Buchhaltung beherrscht „Mein Büro" ausschließlich die EÜR. Die Buchungsmaske ist übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen. Gleiches gilt für die Belegeingabe der Auftragsbearbeitung. Die mitgelieferten Berichte umfassen Aspekte wie etwa Umsätze, Einnahmen und Ausgaben.

MonKeyOffice 2016

„MonKeyOffice" gehört zu den wenigen kaufmännischen Lösungen, die nativ in gemischten Netzwerken unter Windows und macOS laufen. Mit Blick auf die Programmoberfläche wirken die Dialoge teils etwas überfrachtet. „MonKey Office" beherrscht die vorgangsorientierte, digitale Belegarchivierung. Für den Zahlungsverkehr werden Schnittstellen zu gängigen Banking-Programm angeboten. In Sachen grafische Auswertungen gibt es eine umfassende Kennzahlenanalyse. Auf ein Dashboard muss man
hingegen ebenso verzichten wie auf eine mobile App. Optional lässt sich die Software um eine Reisekostenabrechnung ergänzen.

Kaufmännische Pakete aus der Cloud

Kaufmännische Cloud-Lösungen reichen in puncto Ausstattung meist nicht ganz an die klassische Software heran. Für Selbstständige und Kleinbetriebe, die ihre Buchhaltung dem Steuerberater überlassen oder die einfache Gewinnermittlung nutzen, sind sie jedoch eine echte Alternative.

LexOffice Buchhaltung & Berichte

„LexOffice" ist in drei Versionen erhältlich, wobei die Unterschiede ausschließlich im Bereich der Buchhaltung zu finden sind. Die EÜR lässt sich ausschließlich mit der Version „Buchhaltung & Berichte" erstellen. Dafür gibt es kaum eine andere Lösung, bei der Aufträge derart schnell eingegeben sind.

Gescannte und digitale Belege lassen sich per Drag & Drop importieren. Eine OCR-Funktion hilft, die Rechnungsdaten halbmanuell zu übernehmen. Punkte sammelt „LexOffice" mit dem Dashboard, das Außenstände, Umsätze, Einnahmen und Ausgaben übersichtlich zusammenfasst. Alternativ zum Webbrowser ist die Tablet-Version unterwegs ein vollwertiger Ersatz. Für das Smartphone gibt es eine App, um Belege zu scannen.

Sage One Finanzen & Buchhaltung

Anders als „LexOffice" beherrscht „Sage One" neben der Gewinnermitt-
lung auch die Bilanzierung. Gearbeitet wird belegorientiert. Für freie Buchungen existiert eine vereinfachte Buchungsmaske. Gescannte oder digitale Belege lassen sich gesetzeskonform archivieren. Über die mobile App können Geschäftszahlen abgerufen und Aufträge erfasst werden.

Der Arbeitsprozess ist bei „Sage One" schlank und transparent. Gelungen ist die Integration der Chefübersicht auf der Startseite. Sie präsentiert aktuelle Geschäftszahlen und listet wichtige Vorgänge.

Debitoor M

„Debitoor M" ist eine einfach strukturierte Cloud-Lösung, die auf jeglichen Schnick-Schnack verzichtet. Dadurch ist der Spielraum stellenweise eingeschränkt. Die Buchhaltung arbeitet ausschließlich zahlungs- und belegorientiert. Die Bankintegration ist nur bei der teuersten Variante „Debitoor L" enthalten. Bei den Auswertungen werden zwar Bilanz & GuV angeboten, doch die doppelte Buchführung beherrscht der Cloud-Dienst nicht. Mobile Lösungen für iOS und Android ergänzen den Funktionsumfang.

Fazit

In Sachen Funktionsumfang holen webbasierte Lösungen auf. Hauptzielgruppe bleiben dabei Freiberufler, Selbstständige und Kleinunternehmen mit überschaubarem Sortiment sowie Belegvolumen. Bei den Cloud-Diensten teilen sich „LexOffice" und „SageOne" den ersten Platz. „LexOffice" wegen der innovativen Umsetzung, „Sage" wegen der besseren Ausstattung im Bereich der Buchhaltung. Bei den klassischen Paketen hat „Lexware financial office 2017" die Nase vorn. Die Software ist ausgewogen und punktet mit einer gelungenen Anwenderunterstützung.

In Sachen Mobilität haben in beiden Kategorien die Lexware-Produkte am meisten zu bieten. Eine ausführliche Tabelle zum Test finden Sie online unter www.businesstraveller.de




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