Hast du Töne? Ja, die Pflanzenfarben!



Pflanzenfarbe ist eine physikalische Farbe und mit dem Wirkprinzip der chemischen Farbe nicht zu vergleichen. Ich wurde 1988 zum ersten Mal auf Pflanzenfarbe als Alternative in der Haarfärbung aufmerksam. Zu dieser Zeit haben Friseure eigentlich noch nicht daran gedacht, Haare auf natürlicher Grundlage zu färben. Gerade die 1980-er Jahre waren das innovative Jahrzehnt der chemischen Haarveränderungen durch die Friseure. Die Kraft der Haare und die Brillanz, die Pflanzenfarbe bewirkt, sprachen sofort zu mir! Allerdings scheint das Färben der Haare mit Pflanzenfarbe doch eher eine Frauendomäne zu sein. Denn seit dieser Zeit sind mir vielleicht nur etwa sechs bis sieben Männer unter die Hände gekommen, welche sich Pflanzenfarbe wünschten. Aber auch für die männlichen Leser unter Ihnen liste ich nun einige Informationen zum Färben mit Pflanzenfarben auf.

Unterschiede zwischen synthetischer und pflanzlicher Farbe

Während synthetische Haarfarbe den Farbton der Haare radikal verändert, kann Pflanzenhaarfarbe immer nur auf der Basis der vorhandenen Haarfarbe einen Farbton erzeugen. Man kann damit nicht heller färben wie bei einer Blondierung und auch nicht wirklich dunkler. Eine synthetische Haarfarbe öffnet durch die Alkalisierungsmittel die Schuppenschichten der Haare (leider auch die oberste Schicht der Kopfhaut). Die synthetischen Pigmente dringen ein und durch das Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid wird das Haar von innen vollständig modifiziert.

Bei Blondierungen werden dadurch alle vorhandenen Pigmente zerstört. Bei häufigen Färbungen oder Blondierungen kann es so zu einer dauerhaften Schädigung der Schuppenschichten und des
Die bekannteste Pflanzenfarbe ist Henna, hier auf einem türkischen Basar.

Die bekannteste Pflanzenfarbe ist Henna, hier auf einem türkischen Basar.



Farbpalette der Pflanzenfarben

Die verschiedenen Farben von Henna hängen von der Ernte des Hennastrauchs ab. Das Pulver des noch jungen, getrockneten und gemahlenen Hennastrauchs, färbt die Haare flammend rot. Der alte Hennastrauch besitzt dagegen so gut wie keine färbenden Anteile mehr, dafür aber noch die ganzen pflegenden Eigenschaften.

Neben Henna gibt es noch andere Pflanzen, die mehr oder weniger stark färbende Substanzen besitzen wie: Cassia, Indigo, Rot-Sandelholz, Walnussschalen, Zwiebelschalen, Kurkuma, Blauholz, Krappwurz, Salbei ,


Oregano, Hibiskus, Holunderbeeren, Kaffee, römische Kamille, Rote Bete, Schwarzer Tee, Malvenblätter, Birkenblätter, Kümmel, Catechu, Faulbaumrinde, Sennesblätter, Färberwaid, Weizenauszüge, Ratanhiawurzel.

Diese Pflanzen können je nach Zielhaarfarbe zu verschiedenen Mischungen zusammengefügt werden. Manche Farbpigmente sind erst in der Synergie mit anderen Pflanzen als Färbung wirklich nutzbar, weil manche Pigmente alleine nicht stabil am Haar anzulagern wären.













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